Happy 2025!

08.01.2025

Und schwupps, ist ein Jahr vorbei – Zeit, 2024 Revue passieren zu lassen! Für mich ein ganz besonderes Jahr, mein erstes Jahr als hauptberuflich Selbstständige. In diesem Jahr habe ich die Sicherheiten eines zehrenden Bürojobs an den Nagel gehängt, bin meinem Herzen gefolgt und habe mich mit der Nase voran ins kalte Wasser gestürzt. Singen! Und andere Menschen dafür begeistern! Gemeinsam neue Lieder und Klänge entdecken, Singängste abbauen helfen und andere mit der eigenen Sing-Leidenschaft anstecken! Jeden Tag aufs Neue dieses Hochgefühl des gemeinsamen, mehrstimmigen Singens spüren, wenn die Endorphine Purzelbäume schlagen! Aber kann man damit seinen Lebensunterhalt verdienen? Ist das überhaupt ein Beruf? Geht das überhaupt?

Ein Jahr später kann ich meinem zweifelnden Ich von damals sagen – Ja, es geht! Und wenn du mit ganz viel Herzblut dabei bist, geht das sogar richtig gut. Ich habe mich in verschiedenen Formaten ausprobiert, und darüber in kurzer Zeit so viele interessante und singbegeisterte Menschen kennengelernt. Beim „offenen Chorsingen für alle“ in Neukölln und Kreuzberg kam jedes Mal eine andere, spannende Mischung aus Menschen verschiedenster Hintergründe zusammen, um in nur 2 Stunden zu klangstarken Spontanchören zu verschmelzen – ein tolles Erlebnis! Aus dem Format entwickelte sich in Kreuzberg sogar ein fester Frauenchor, der zu Weihnachten seinen ersten kleinen Auftritt absolvierte. Stark! Auch der „Familienchor im Körnerkiez“ im ersten Halbjahr 2024 fand seine kleine, feine Community an (Groß-)Eltern und Kindern, die es hörbar genossen, gemeinsam neue Lieder zu lernen – und das auch noch mehrstimmig! Ganz anders gestaltete sich meine Arbeit beim Verein LARA, der mich engagiert hatte, um durch gemeinsames Singen traumatisierten geflüchteten Frauen Lebensfreude zu schenken. Eine sehr berührende und zugleich herzliche Erfahrung, in der wir uns oft nur über Hände, Füße und Lachen verständigen konnten – die Musik tat das ihrige.
Darüber hinaus war ich auch außerhalb Berlins gut unterwegs mit meinen Wochenend-Workshops. Gleich zum Jahresanfang reiste ich in den kleinen Ort Gemmenich an der belgischen Grenze und staunte über die aktive Singcommunity dort auf dem Lande. Das dritte Jahr in Folge folgte ich außerdem dem Ruf nach Witzenhausen – die Gruppe dort ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und trägt meine Lieder mit Begeisterung in die eigenen Singkreise weiter. Auch auf Rügen war ich wieder zu Gast, inklusive eines gut besuchten Abschlusskonzerts in der hiesigen Dorfkirche. Und erstmalig verschlug es mich mit meinem Workshop „Die Lieder Georgiens“ nach Gießen und Greifswald, beide Male ein klangstarkes und inniges Erlebnis für alle Beteiligten. Fortsetzung an drei Orten folgt in 2025!
Überrascht und beglückt hat mich die Anfrage von der Sommerakademie in Marburg, die eine Chorleiterin für einen „Chor für alle“ suchte. Die Woche wurde ein solcher Erfolg, dass ich direkt wieder für 2025 engagiert wurde. Ebenfalls in Hessen, war ich zum zweiten Mal bei der Europäischen Jugendwoche auf Burg Ludwigstein zu Gast, sang jeden Morgen mit 200 jungen Europäer*innen Kanons und leitete den internationalen Lagerchor- Völkerverständigung pur.
Besonders dankbar bin dafür, Nina Ortlepp von der Schönen Schule Kreuzberg kennengelernt zu haben. Sie glaubte an mich, und gab mir kurz entschlossen, ohne mich vorher unterrichten gesehen zu haben, einen wöchentlichen Spot in ihrem Programm. Seitdem biete ich jeden Donnerstag am Mehringdamm wechselnde Chorprojekte für georgischen Gesang und Lieder aus Osteuropa an – mit einer stetig wachsenden Fanbase. Seit September leite ich dort außerdem jeden Montag den „Basic-Chor“ für Anfänger*innen, der innerhalb von kürzester Zeit auf 30 Teilnehmer*innen wuchs und ein beachtliches Lerntempo vorlegt.

Die Liste der Dinge, die ich in 2024 verwirklichen konnte, könnte noch lange fortgeführt werden! Hier nur ein paar Stichwörter: Buchung für private Geburtstagsfeiern und für ein Teambuilding-Event, ein inspirierendes Wochenende mit dem litauischen Chor „Pagirių Dainoriai“ in Vilnius, Einzel- und Kleingruppenunterricht in Berlin, Networking-Treffen mit anderen Chor- und Gesangslehrenden, bejubelte Auftritte mit meinem Nachbarschaftschor und meinem „Laternenquartett“, die herzliche Aufnahme als neue Chorleitung eines seit 18 Jahren bestehenden Chores in Kreuzberg… Und nebenbei habe ich mir auch Zeit genommen, mich selbst weiterzubilden, u.a. mit einem spannenden Workshop zu osteuropäischer Musik bei Irina Brockert-Aristova, Balkanliedern und Taketina mit Hagara Feinbier und einer Fortbildung zum Singen mit jungen Stimmen an der Landesmusikakademie Berlin.

Was für ein Jahr! Und 2025 scheint ähnlich spannend, abwechslungsreich und musikalisch zu werden. Mein Fazit: manchmal ist der Sprung ins kalte Wasser das einzig Richtige, dass du tun kannst. Danke, dass ihr mich auf diesem Weg begleitet!

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